top of page

Gespenster des Holocausts

Versöhnung braucht Zeit

Lorenz 1349.jpg
Lorenz 1969.jpg

Auf dem Nürnberger Jüdischen Friedhof, der Trauerhalle ... die Kristallnacht war nicht der erste jüdische Pogrom Deutschlands.

Das Familiengrab - "Gretl", Schwester meines Großvaters. Zwei Urnen mit der Asche seines Bruder, Hugo, und seiner Frau, Anny. Eine Erinnerung an ihren eigziger Sohn, Gerhard, wurde am unteren Rand hinzugefügt. Als Hugo und Anny von Gerhards Schicksal erfuhren, begingen sie Selbstmord.

gravestone0001-colorized.jpg

Kurz bevor Gerhard verhaftet wurde 1944

1937, Kochel am See. Einen Haarschnitt für Gerhard ("Bobsy"), von seiner Cousine, meiner Mutter "Hannele"

die Friseuse.jpg

 Familienwurzeln - Deutschland und Österreich

Der jüdische "Yahrzeit" Kalendar meiner Urgroßmutter, Rosa Schwarzbaum, Mutter meiner Großmutter, Stella Schwarz. Sie wurde am 14. Mai 1872 in Wien geboren. Sie starb von einen Hirnblutung am 5. September 1921 im Zug unterwegs von aus Bad Steben nach Nürnberg. Stellas zwei Brudern, Konrad und Erich, wohnte schon in München. "Opapa" Adolf und "Omama" Rosa wohnten mit Stella damals auf der Pillenreuther Straße nr 34, Nürnberg. 

Genädige Frau. Wie Hübsch!

Wien - 22.November, 1885

Hochzeitsfoto meiner Urgroßeltern, Ignaz Schwarz und Rosa Wagner, Eltern meines Großvaters, Markus Schwarz. 


1979 zog ich nach Wien, um mein Violinstudium an der Hochschule fortzusetzen. Ich habe ein Zimmer im II Bezirk an der Große Stadtgutgasse gemietet. Als ich 1992 dieses Foto im San Francisco entdeckte, wurde meine Atem ausgeraubt - Ich wohnte in demselben Gebäude, in dem meine Urgroßeltern gewohnt hatten. Kaum zu glauben. Ich bekomme immer noch Gänsehaut.

Foto aufgenommen ca 1900. Adolf und Rosa Schwarzbaum mit Konrad un Erich. 1901 wurde meine Großmutter, Stella, geboren. Bevor sie nach Nürnberg 1915 gezogen waren, war Wien ihre Heimat.

Meine Großmutter, Stella, 10 Jahre

Konrad spielte Geige. In Wien bekam er eine Stelle beim Burgtheater Orkester. Erich spielte Saxophon und Schlagzeug. Wahrscheinlich sind sie zwischen 1919 und 1920 nach München gezogen. Laut wikipedia.de wurde um 1926 die erste deutsche Jazzband gegründet. Die Rückseite des Foto Postkarte zeigt"Erichs Original Jazz Band" war schon gegründet wenigstens seit 12. September, 1924... dann legitim Deutschlands allererste Jazz Band.

jazz_band_rückseite_1924.jpg

Mein Großvater, Markus Schwarz, wurde in München am 19. Januar, 1899 geboren. Seine Spitzenamen waren "Max" und "Papa."

1917 München

1915 München

Anscheinend waren Markus und Stella schon befreundet und hatten sich vielleicht auch gegenseitig umworben. Die Schwester von Markus, Steffi, schickte diese Postkarte von aus Kochel am See.

Diese "Selfie" war am 27.Feb 2018 aufgenommen. Adresse meiner Großmutter, Nürnberg 1924

Mark hatte Bekleidungsgeschäfte und hatte offensichtlich mehr als 50 Angestellte. Obwohl er als Jude aufgewachsen war, war er nicht sehr gläubig. Er war auch stolz auf seine bayerische Wesens und versuchte sich immer wieder anzupassen. Insofern ist Hitlers Porträt hinter seinem Schreibtisch bemerkenswert. Er glaubte, dass nichts Schlimmes passieren würde, weil er in München geboren wurde und die Familie eindeutig Deutsch war.

Markus Angestellte.jpg

Markus zusammen mit seine Mitarbeiter

Villa Heimgarten im Winter

Stella und Markus waren in Nürnberg verheiratet in 1926. Niemand sieht besonders glücklich aus. Ihre Ehe schien jedoch glücklich.

 

Opa Ignaz und Oma Rosa hatten schon einer sehr schönes Ferienhaus gekauft heißens "Villa Heimgarten" im Kochel am See. Die Kochel am See Jahren waren wie Kindermärchen Zeiten für die ganzen Familie.

​

​

Kochel am See - Juni, 1931. Lederhosen und alle Zubehör. Echte Bayern!

​

Ab 1933 wurden Juden zunehmend entrechtet. Papa sagte oft, "Gam yeh zaanov"  oder "auch dies wird vorübergehen". Irrtumlicherweise  wurde diese übliche jüdischer Außerung zur tragische Folgen leiten. Die Staatsbürgerschaft von Markus und Stella wurde durch die Nürnberger Rassengesetze von 1935 entzogen worden. Als Teil meiner Recherche, möchte ich lernen ob diese Tatsache im Reichsanzeiger veröffentlicht geworden war.

Jüdische Kinder durften nicht mehr an einer öffentlichen Schule teilnehmen. Sie konnten nur private jüdische Schulen besuchen. 

 

 

 

 

 

 

 

​

Augustusplatz Leipzig 1937

Spaziergehen im Rosenthal 

Die folgende Beschreibung stellt mein Verständnis eines Ereignisses dar, das meine Mutter viele Jahre lang verfolgte. Wie viele der Familiengeschichten hörte ich es viele Male neu erzählt.

​

Ich muss erwähnen, dass meine Mutter und ihre Schwester sich nie verstanden. Meine Mutter war immer die Hübsche und Gretele war das einfache Kind. Meine Mutter bedauerte immer, dass Stella sie dazu brachte, Gretele mitzunehmen, anscheinend überall. Bis zu dem Tag, an dem meine Mutter starb, kam sie mit Gretele nicht klar. So ist es nicht verwunderlich, dass ihren Erinnerungen, wie auch viele andere Details unserer Familiengeschichte, voneinander abweichen. Was ich zu vermitteln versuche, sind Details, die in den verschiedenen Nacherzählungen übereinstimmen.

​

Der andere große Wendepunkt in der Geschichte Deutschlands, bekannt als "Kristallnacht", würde für Hannele und Gretele genauer als "Kristalltagen" bezeichnet werden. Am frühen Morgen des 8. November 1938 waren Hannele und Gretele auf dem Weg zur "Carlebach Shul", einer privaten jüdischen Schule und der einzigen Schule, die sie besuchen durften, zu Fuß wie jeden anderen Tag.​

​

An diesem Tag, als sie sich dem Schulgebäude näherten, sahen sie SS Soldaten, die ein Swastika-Banner über dem Davidstern über dem Schuleingang aufhängten. Sie beobachteten das Spektakel auf der anderen Straßenseite unter einer Gruppe nichtjüdischer Schulmädchen. Diese Mädchen erlaubten ihnen, sich hinter ihnen zu verstecken und zwischen ihren Röcken zu spähen. Andere Soldaten und auch normale Bürger bauten auf der Straße einen Stapel Schulbücher und zündeten ihn an.

​

Ihre Lehrerin wurde verhaftet, "Ich sah den Rücken unserer Lehrerin mit einem uniformierten Arm, der sie wegführte", schrieb Gretele in ihrer 2005 Autobiografie. Aber hier weicht der Erzählung meiner Mutter von dem meiner Tante ab. Laut meiner Tante haben sie nicht gesehen, was mit ihrem Lehrer passiert ist. Laut meiner Mutter blockierte sie Greteles Augen vor Entsetzen, als sie sah, wie die SS-Soldaten ihren Lehrer attackierten. Sie war schließlich getötet, so meine Mutter. Als ein SS-Soldat die Kinder von der anderen Straßenseite aus betrachteten, stimmten beide zu, dass er sehr verlegen auf sie zukam und etwas sagte, dass die Schule für den Tag zu Ende sei, "Ihr sollt sofort nach Hause gehen." Meine Großmutter sagte, ihre Gesichter waren "so weiß wie Laken", als sie nach Hause kamen.

"Carlebach Shul", Leipzig, 1937

Georg Scheifele

aufgenommen im Wald um Nürnberg 1949 im Herbst

​

Es wäre unmöglich zu übertreiben, wie hilfreich unser Freund, Nazi-Mitglied und Untergrundwiderstandskämpfer Georg Scheifele war. Ohne ihn hätte meine Familie den Holocaust nicht überlebt.

Georg Scheifele 1972.jpg
George_Scheifele_1972_rückseite.jpg
Konrad  Geige 1924.jpg

 

Aber der Zug ging nicht wie erwartet um 8 Uhr. Nazi-Soldaten gingen von Wagon zu Wagon, Juden herauszuholen. Stundenlang hörte jeder Reisende das Schreien und Weinen verhafteter Juden. Stella hat Hannele und Gretele gewarnt, ruhig zu bleiben und gleichzeitig die beiden Mädchen zu beruhigen. Viele Stunden später - plötzlich, einer NS Behörde eintritte und forderten Ausweisen. 
Heutzutagen, eine Legende meiner Familie - kurz nach seiner Forderung an jeden andere einzelnen Passagier, geschah ein Wunder Gottes. Stella, Hanelle und Gretele waren für die Behörden irgendwie unsichtbar! Die Behörden läufte einfach vorbei als ob niemand vor ihren Augen sichtbar war. Nach 8 Stunden warten, verließ der Zug. Während der Fahrt brachte einer der Zugarbeiter seine Mitarbeitern immer wieder zum Wagen, um ihnen zu zeigen: "Schau, diese Juden sind entkommen!"

Hannele,5,und Gretele,4, Frühling 1932, Kochel am See, Bayern

+1.360.903.5795

4860 NE Vinifera St
Corvallis, OR 97330
USA

  • facebook
  • twitter
  • linkedin

©2016 by ronpaulviolin.com. Proudly created with Wix.com

bottom of page